Die zwei Gesichter: die HandBall Löwen Heitersheim verlieren 21:25 (6:12) gegen Kenzingen trotz einer Klasse Leistung in der zweiten Halbzeit.
"Wir hatten heute in der ersten Halbzeit einfach die Scheiße an den Fingern", zog Sebbi Loose am Samstagabend ein ziemlich drastisches Fazit. Der Kapitän des Handball-Landesligisten HandBall Löwen Heitersheim hatte mit seiner Mannschaft kurz zuvor gegen den TB Kenzingen mit 21:25 (6:12) verloren.
"Wenn wir in der ersten Halbzeit so spielen, wie in der zweiten, dann können wir dieses Spiel eindeutig gewinnen", sagte Loose weiter. Er hatte Recht, denn die Heitersheimer begannen ungewöhnlich nervös, fahrig und unsicher. Technische Fehler gepaart mit Pech beim Torwurf zogen die Jungs nach unten. Nicht einer der Spieler zeigte eine auch nur annähernd normale Form. Zwar glichen die HandBall Löwen in der 8. Minute mit 2:2 nach der 0:2 Führung der Kenzinger aus, doch von da an rannten die Heitersheimer permanent einem Rückstand hinterher. Das von Nervosität geprägte Heitersheimer Spiel machte es den Gästen aus Kenzingen zu einfach und so gingen die frustrierten HandBall Löwen mit einem bitteren 6:12 zur Halbzeit in die Kabine.
In der Halbzeitpause zeigte sich wieder einmal, was für eine ungewöhnlich tolle Mannschaft die HandBall Löwen sind: sie analysierten im Kollektiv ihre Fehler, motivierten sich gegenseitig, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und die erste Halbzeit einfach abzuhaken. Und das zeigte Wirkung!
Der Torwart der Heitersheimer, Sebastian Heitz kam nach der Pause für Niklas Meyer zwischen die Pfosten und trug in der vorentscheidenden Phase mit gleich vier Paraden wesentlich dazu bei, dass sich die Heitersheimer wieder fassen konnten.
Von nun an spielte eine völlig andere Heitersheimer Mannschaft - nämlich die gewohnte: mit einer 3:1 Serie setzte Veit Bermeitinger ein Ausrufezeichen und in der 54. Minute war es sogar nur noch ein 4 Tore Unterschied mit 18:22. Der darauf vergebene 7-Meter für die Heitersheimer hätte diesem Lauf sicher gutgetan. Aber selbst mit dem Kraftakt: „offensive Manndeckung“ gelang es den Hausherren in den letzten 4 Spielminuten nicht, weiter heranzukommen. So verloren die Heitersheimer mit 21:25.
„Wir haben zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten von uns gesehen“, so Sebbi Loose von den Heitersheimer HandBall Löwen im Fazit nach dem aufreibenden Spiel. „Die zweite Halbzeit hatten wir sogar mit 2 Toren gewonnen. Das nützt aber nichts. Wir waren in der ersten Halbzeit zu nervös und unsicher. Grund dafür war eindeutig, dass wir uns alle selbst zu sehr unter Druck gesetzt hatten: wir wollten dieses Heimspiel unbedingt gewinnen und wussten, dass wir das gegen Kenzingen auch schaffen könnten. Aber mit diesem selbst erzeugten Druck konnten wir nicht umgehen in der ersten Halbzeit und spielten einfach zu verkrampft. Wir wollten es besonders gut machen und das ging voll in die Hose. Aber Halbzeit zwei waren wir die Alten, haben uns auf unser Können konzentriert, haben klasse gespielt und toll gekämpft. Das nehmen wir mit und sind guter Dinge in Hinblick auf die schwere Runde für den Klassenerhalt“.